Thomas Jeswein und Gerald Swarat vom Fraunhofer IESE haben auf der transdisziplinären Konferenz von ISPRAT e.V. (Verein für interdisziplinäre Studien zu Politik, Recht, Administration und Technologie) und NEGZ e.V. (Nationales E-Government Kompetenzzentrum) in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin das Projekt „Digitale Dörfer“ vorgestellt und im Rahmen einer Postersession mit den TeilnehmerInnen diskutiert.

Auf der Konferenz ging es im Kern um die Herausforderungen, denen sich die Verwaltung in vielen Lebenslagen technisch und organisatorisch stellen muss, um ihre Leistungsfähigkeit auf Bundes,- Landes- und kommunaler Ebene zu gewährleisten.

An diese Leitfragen war die Tagung ausgerichtet: Wo genau soll die Staatsmodernisierung ansetzen? Welche Leistungen brauchen wir am dringendsten und welche sind am wichtigsten? Womit können die größten Nutzenpotentiale realisiert werden und in welchen Bereichen entstehen die besten Umsetzungschancen?

Wie passt unser Projekt hinein? Digitale Dörfer ist ein übergreifendes Forschungsprojekt, das dadurch beispielhafte Bedeutung für eine Digitale Agenda von Kommunen einnimmt und deshalb auch zu Recht im Rahmen einer Verwaltungsmodernisierung diskutiert wird.

Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit Leuchtturm-Projekte wie die Digitalen Dörfer auch ihre Anwendung und Realisierung nach der Projektphase erlangen und in andere Regionen transferiert werden können? Das sind zentrale Fragen, die es einerseits betriebswirtschaftlich im Sinne von Geschäftsmodellen zu beantworten gilt, aber nichtsdestoweniger bedeutsam sind die entscheidenden Schnittstellen zu den Aufgabenkomplexen der Verwaltung. Inwieweit gehören dazu z.B. sowohl Ausnahmeregelungen und Standardöffnungen, als auch individuelle und flexible Unterstützung in der Verstetigung von Projekten durch eine kompetente Beratung innerhalb der Kommunen zu mehr Selbstverwaltung und dem Abbau von Hürden in der Verwaltung durch qualifizierte Ansprechpartner, durch den Aufbau von technischen Kompetenzen?

Es geht auch darum, dass Unternehmen und öffentliche Hand besser zusammenarbeiten und ein gemeinsames Ziel und Verständnis entwickeln. Hinzu kommt der Aspekt Nachhaltigkeit. Neben Offenheit und Interoperabilität im technischen Sinne bedeutet Nachhaltigkeit hierbei insbesondere, dass die BürgerInnen diese Lösungen in ihrem Alltag akzeptieren und dass ein Wissenstransfer über die Region hinaus stattfindet. Deshalb ist bei den Digitalen Dörfern die aktive Einbindung der Menschen in die Ausgestaltung der Szenarien entscheidend- davon, von der Nutzerperspektive, kann die digitale Verwaltung lernen.

Weitere Impressionen und Inhalte dieses Tages sind als Dokumentation zusammengestellt und auf dieser Website zum Download bereitgestellt: http://negz.org/sites/default/files/Herbsttagung2015_NEGZ-ISPRAT_Dokumentation.pdf (PDF, 15 MB).