Ja, es sind nicht mehr nur die Smart Cities. Am 20.7. fand in Berlin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Konferenz unter dem Titel „Vernetzt, digital, mobil“ statt. Gut, dass das BMEL nun auch an die Räume außerhalb der großstädtischen Ballungszentren im Zusammenhang mit Innovation und Digitalisierung denkt, denn die Digitalisierung ist die Zukunftsstrategie des ländlichen Raumes! In diesem Zusammenhang ist eben nicht nur der Bereich „Smart Farming“ zu berücksichtigen. Ein schönes Zeichen war es dann auch, die Konferenz mit dem Bundesverband Deutsche Startups und dem Deutschen Städte- und Gemeinde-Bund (DStGB) umzusetzen und u.a. Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Startups, und Christian Vollmann , Vorstandsmitglied des Bundesverbands deutsche Startups e.V., an vielen Stellen zu beteiligen. Mit dem im Februar gestarteten Modell- und Demonstrationsvorhaben „Land.Digital“ unterstützt das BMEL den digitalen Wandel in ländlichen Räumen.

Gerald Swarat, Berliner Kontaktbüro Fraunhofer IESE, referiert auf der Konferenz des BMEL über die Digitalen Dörfer.

Rund 90 Prozent der Staatsfläche in Deutschland sind ländlich geprägt. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt auf dem Land. Die Bedeutung der Digitalisierung für eine positive Entwicklung der Lebens- und Arbeitsbereiche in ländlichen Räumen nimmt stetig zu. Digitale Strategien erhöhen nicht nur den Standortfaktor für die Wirtschaft, sie treiben auch die Verwaltungsmodernisierung in Richtung einer Problemlösungskompetenz und stärken die Zivilgesellschaft, indem sie z. B. politische Partizipation ermöglichen. Denn die Bürger von heute fordern Digitalisierung ein – und das nicht nur von privaten Unternehmen, sondern auch von ihrem Lebensraum, ihrer Stadt, in der sie sich bewegen, kommunizieren, wohnen und arbeiten.

Zum Auftakt der Konferenz betonten der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt und Roland Schäfer, Präsident des DStGB die Bedeutung der Breitbandversorgung und der digitalen Infrastruktur für die Digitalisierung des ländlichen Raumes. Danach ging es direkt in die Best-Practice-Diskussion. Neben vielen Bekannten wie Christian Mainka  aus der digitalen Vorzeige-Kommune Wennigsen und Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm, innovativer Professor für Bibliothekswissenschaft an der Fachhochschule Potsdam, durften auch nicht die „Digitalen Dörfer“ fehlen, die durch Sarah Brühl (siehe Foto unten) im Forum „Daseinsvorsorge Digital“ und „Dorferneuerung digital“ durch Gerald Swarat (siehe Foto oben) dargestellt wurden. Dort wurde auch klar, dass ohne eine leistungsfähige Internetverbindung keine Grundlage für das Gelingen der digitalen Transformation gegeben ist. Auf Konferenzen darf nicht mehr über ein Mindestmaß an Bandbreite diskutiert werden, hier muss es vielmehr um Anwendungen gehen (die über die Banalität von Videokonferenzen hinausgehen) und das gelang hier. Denn für die in den nächsten Jahren auf den Arbeitsmarkt drängende Generation ist die volle Nutzung der modernen Technik in der Arbeitswelt eine Selbstverständlichkeit. Es geht also darum, die Potenziale der Digitalisierung für den ländlichen Raum im Ganzen zu entdecken, die unabdingbare Einflüsse auf die Lebensqualität der Einwohner haben. Das diese Art von neuen und passgenauen Lösungen im Bereich der Digitalisierung, wie sie bei den „Digitalen Dörfern“ getestet werden, den ländlichen Raum nach vorne bringen kann, glaubt auch der Minister: „Wir brauchen eine neue Digital-Kultur, die Chancen erkennt, neue Partnerschaften ermöglicht und die den Grundsatz ‚Vorrang für den ländlichen Raum‘ berücksichtigt“, sagte Christian Schmidt.

 

Sarah Brühl von der VG Betzdorf referierte im Forum „Daseinsvorsorge Digital“

Sarah Brühl aus der VG Betzdorf-Gebhardshain stellt die Digitalen Dörfer aus der Sicht einer Gemeinde vor.

 

 

Bericht BMEL